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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

17. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide 2013

Die Preisträger

Die Pumpe in Kiel strahlt einmal im Jahr in einem ganz besonderen Licht. Vom 14. bis 17.3.2013 fand in ihren Räumen bereits das 17. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide statt. Zum krönenden Abschluss feierte die schleswig-holsteinische Filmbranche die Preisverleihung, in der die Jury, bestehend aus den Vorjahresgewinnern Kay Gerdes, Jess Hansen und Friedrich Tiedtke, Preise im Gesamtwert von 4.000 € an drei Produktionen vergab. Gestiftet werden die Preisgelder von der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein e.V. und der Pumpe e.V.

Die Gewinnerfilme sind KLEINES STÜCK VOM SCHICKSAL von Carmen Blazejewski, in dem laut Jury ein „Dorfstreit zum Spiegelbild menschlicher Intoleranz“ wird, sowie ÖFFNE DEIN HERZ von Antje Lass, „die berührende Darstellung eines Mutter-Tochter-Konflikts“. Außerdem wurde Gerd Kroske für seinen Film HEINO JAEGER – LOOK BEFORE YOU KUCK prämiert. „Dem Filmemacher gelingt es, uns einen verstorbenen und weitgehend vergessenen Künstler auf sensible Weise nahezubringen. Durch die geschickte Montage von historischen Bild- und Tondokumenten und Erzählungen von Weggefährten wird der Charakter und die persönliche Tragik eines von den Folgen des Krieges gezeichneten Mannes eindringlich vermittelt“, heißt es hierzu in der Jurybegründung.

Als wichtiger Termin für Schleswig-Holsteinische Filmemacher hat sich das Festival über die Jahre fest etabliert und überraschte auch in diesem Jahr mit einem bunten Programm aus langen und kurzen Filmen aller Genres. Ein Werkstattgespräch zum Thema „Themen finden und verkaufen“, Animationsfilme aus dem Schwerpunktland Estland und ein Kurzfilmprogramm sorgten für gute Diskussionen und zufriedene Gesichter.

Auch eine Weltpremiere können die Veranstalter verzeichnen: Oliver Boczek präsentierte in Anwesenheit des gesamten Teams seinen kurzen Spielfilm DER KLEINE KAISER über den fantastischen Umgang eines Kindes mit dem Unfalltod seines Vaters. Das jährliche Highlight blieb das am Samstag veranstaltete und ausverkaufte Kurzfilmprogramm, das mit der Moderation von Eckhard Pabst (Kommunales Kino, Kiel) bereits Kultstatus erreicht hat.

Vor 20 Jahren fand in Kiel das erste Filmprogramm unter dem Titel „Augenweide“ statt. Damals noch im Zweijahrestakt, hat es Bernd-Günther Nahm, Leiter der Filmwerkstatt Kiel der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein mit seinem Team geschafft, die Veranstaltung heute auf ein jährliches, viertägiges Filmfest auszuweiten.

„Der dokumentarische Schwerpunkt, der sich in diesem Jahr gezeigt hat, entspricht der Produktionswirklichkeit im Land Schleswig-Holstein. Wir sind stolz über die hohe Qualität der gezeigten Filme und darauf, nach 20 Jahren im großen Format angekommen zu sein“, zieht Bernd-Günther Nahm sein Fazit.

    
Die Jurybegründungen im einzelnen:

Es wurden zwei gleiche Preise für den langen Dokumentarfilm vergeben und einer für einen mittellangen.

„Kleines Stück vom Schicksal“, Carmen Blazejewski, 1.600 Euro
Der Film zeigt auf beeindruckende Weise zwei konträre Lebenswelten, die zu einem nicht lösbaren Konflikt führen. Mit klug eigesetzten und zum Teil überraschenden filmischen Mitteln gelingen der Filmemacherin tiefe Einblick in die Gedanken und Gefühle der sich gegenüberstehenden Parteien. Dabei wird ein Dorfstreit Spiegelbild menschlicher Intoleranz.

„Heino Jaeger – Look before you kuck“, Gerd Kroske, 1.600 Euro
Dem Filmemacher gelingt es, uns einen verstorbenen und weitgehend vergessenen Künstler auf sensible Weise nahezubringen. Durch die geschickte Montage von historischen Bild- und Tondokumenten und Erzählungen von Weggefährten wird der Charakter und die persönliche Tragik eines von den Folgen des Krieges gezeichneten Mannes eindringlich vermittelt.

„Öffne dein Herz“, Antje Lass, 800 Euro
Durch eine schon fast schmerzhafte Nähe zu ihrer Protagonisten gelingt Antje Lass die berührende Darstellung eines Mutter-Tochter-Konflikts. Eine scheinbar immer präsente Kamera beobachtet die Menschen und nimmt den Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes mit in die innere und äußere Welt der Hauptdarstellerin und ihrer Familie. Dabei behält die Filmemacherin konsequent die Rolle der Beobachterin bei.

(nach einer Pressemitteilung des Filmfests Augenweide)