Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



Impressum
Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

13. Filmfest Schleswig-Holstein - Augenweide: Programm


Die Plakate, diesmal mit mehreren Motiven im corporate design, sind schon fertig, jetzt nimmt auch das Programm des 13. Filmfests Schleswig-Holstein - Augenweide, das vom 12. bis zum 15. März in der Kieler Pumpe auf Leinwand und Bühne kommen wird, Gestalt an.



Das Festival wird nach dem Werkstattgespräch am Donnerstag am Freitag mit Lars Jessens Verfilmung von Rocko Schamonis Roman „Dorfpunks“ eröffnet. Passend zum Thema wird in der Spätvorstellung am Freitag ein 45-minütiger Dokumentarfilm über Rocko Schamoni und die Punk-Bewegung in Schleswig-Holstein gezeigt.

Diesjähriges Partnerfestival – passend zum Deutschlandschwerpunkt des Kultursommers und des Schleswig-Holstein Musikfestivals – ist Dok Leipzig, dessen Filmauswahl am Samstag, 18 Uhr, zu sehen ist.


Das Programm

Freitag, 13. März 2009, 19.30 Uhr

the red carpet
Deutschland 2007, 4 Min., Regie, Kamera, Schnitt: Jörg Hommer
„the red carpet“ ist eine Persiflage auf das Protokoll bei Staatsempfängen, die jeden Tag überall auf der Welt stattfinden und wie man sie im Fernsehen sehen kann: Das berühmte „Hand-Shakes“, „staatsmännisch“ lachende Politiker-Gesichter, symbolisches Gestikulieren. In „the red carpet“ wählt die Kamera allerdings eine ungewöhnliche Perspektive.

Deutschland 2009, 93 Min., Regie: Lars Jessen, Drehbuch: Norbert Eberlein nach dem Roman von Rocko Schamoni, Kamera: Michael Tötter, Schnitt: Sebastian Schultz
Sommer 1984 in Schmalenstedt, mitten in der Holsteinischen Schweiz, direkt an der Ostsee. Malte Ahrens (Cecil von Renner) lebt mit seinen altlinken Eltern in einem Bauernhaus, hat die Schule abgebrochen und macht eine Ausbildung zum Töpfer – und heißt jetzt „Roddy Dangerblood“, nachdem der „Punk“ mit einiger Verspätung Einzug in Schmalenstedt gehalten hat. Und auch sonst ist nichts mehr, wie es einmal war. Oder doch?

Freitag, 13. März 2009, 23.00 Uhr

Deutschland 2008, 45 Min., Buch, Regie, Schnitt: Heike Bettermann und Rainer Link
Die 80er Jahre aus der Sicht eines 18-jährigen Punk auf dem platten Land. Eine unbehütete Jugend zwischen den sanften Wellen der Hohwachter Bucht und den harten Sprüchen und Getränken auf dem Lütjenburger Marktplatz. Anfeindungen von allen Seiten, permanent Ärger mit Bauern, Polizei und Diskoprolls. Gewalt, Suff und Musik – das berauschende Leben eines Dorfpunk. Ein Film mit und über den jungen Rocko Schamoni. Alles wahr.

Samstag, 14. März 2009, 16.00 Uhr

Der Mann in der Brandung – Spurensuche nach Franz Schensky
Deutschland 2008, 73 Min., Buch und Regie: Wilhelm Rösing, Kamera: Lars Barthel und Barbara Metzlaff, Schnitt: Maria Hemmleb
Franz Schenskys (1871-1957) klassische Schwarz-Weiß Aufnahmen von der stürmischen See und dem Aufprall der Wellen auf die Felsen Helgolands sind unübertroffen. Kein anderer Fotograf hat den Kampf der Elemente so eindrucksvoll dargestellt. Bis heute prägen seine Fotos unser Bild vom brausenden und tobenden Meer. Fünfzig Jahre nach seinem Tod begibt sich der Filmemacher Wilhelm Rösing auf Spurensuche.

Samstag, 14. März 2009, 18.00 Uhr

Filme des Partnerfestivals Dok Leipzig

Chainsaw
Australien 2007, 24 Min., Buch, Regie: Dennis Tupicoff, Produktion: Fiona Cochrane und Dennis Tupicoff, Kamera/Schnitt: Zbigniew Friedrich, Animation: John Skibinski
Frank und Ava Gardner leben auf dem Land zwischen Kookaburras und Rindern. Ihre Jobs sind schlecht bezahlt aber sie sind durch und durch Romantiker. Pendelnd zwischen Fakten und Fiktion, Hollywood und Spanien, Gegenwart und Vergangenheit „Chainsaw“ ist eine Kette von Geschichten über Liebe und Berühmtheit, Machotum und Kettensägen, Fantasie und Tod.

... Till It Hurts
Polen 2008, 25 Min., Buch, Regie, Kamera: Marcin Koszalka, Schnitt: Anna Wagner
Es ist die Geschichte eines 53-jährigen einsamen Psychiaters, der zusammen mit seiner überfürsorglichen Mutter zusammen lebt. Als eine andere Frau sein Leben betritt beginnen die Konflikte. Nach einer idyllischen Eröffnungssequenz entfaltet der Dokumentarfilm den ganzen Horror einer Mutter-Sohn-Beziehung, die von Angst. Kränkungen und Paranoia geprägt ist.

Goleshovo
Großbritannien/Bulgarien 2008, 34 Min., Regie, Produktion, Kamera: Ilian Metev, Schnitt: Sergio Vega Borrego
Nur noch 59 Menschen leben in Goleshovo, Bulgarien. Die Nachkommen sind weggezogen, übrig geblieben sind alte Frauen und ein etwas verwirrter greiser Priester. Es scheint eine Schar Vergessener zu sein, die zusammen arbeiten, zusammensitzen, sich von Zeit zu Zeit einen Schluck aus einer Flasche heiligen Karfreitagswassers gönnen und auf ein neues Leben durch Touristen hoffen. Man könnte meinen, in Koleshovo sei die Welt überwiegend in Ordnung: die Bewohner leben im Einklang mit der Natur und ihren kulturellen Wurzeln. Wäre da nicht der Tod, dieser allgegenwärtige Begleiter.

Skhizein
Frankreich 2008, 13 Min., Regie und Schnitt: Jérémy Clapin, Produktion: Wendy Griffiths, DARK PRINCE, Animation: Jérémy Clapin, Peggy Portal, Stéphane Piera
Nachdem ihn ein 150 Tonnen schwerer Meteorit getroffen hat, muss ich Henry daran gewöhnen, genau 91 Zentimeter neben sich zu leben... Wenn er eine Tür öffnen, auf einem Stuhl sitzen oder das Telefon abnehmen will, muss er es von jetzt an eben aus einer Entfernung von 91 Zentimetern tun. Jérémy Clapin machte 1990 einen Abschluss an der Kunsthochschule Arts Décoratifs des Paris und arbeitet seitdem als Grafiker und Illustrator für verschiedene Auftraggeber. 2004 drehte er seinen ersten Kurzanimationsfilm, der über 15mal ausgezeichnet wurde. „Skhizein“ ist sein zweiter Film.

Samstag, 14. März 2009, 20.30 Uhr

Kurzfilmprogramm

Kettcar – Am Tisch
Deutschland 2008, 4 Min., Regie: Kay Otto, Kamera: Torben Sachert, Schnitt: Aron Krause
Das Musikvideo der Band Kettcar „Am Tisch“ erzählt von einem Leben, das weitergeht und einer Freundschaft, die stehen bleibt. Es erzählt von den Idealen und ihren Verrätern, wenn sich Lebenswege trennen und dann wieder zusammenkommen, eben „Am Tisch“ beim Abendessen. Wenn einer nicht mehr mitkommt und wenn der Status und der Unterschied darin nur noch bitter werden.

Tischgesellschaft
Deutschland 2007, 3 Min., Tobi Degenhardt
Eine Abendgesellschaft im Speisesaal des Herrn Baron. Sieben Gänge, sechs Personen und ein sinnfreies Tischgespräch.

Kurz vor Wort
Deutschland 2008, 4 Min., Regie, Schnitt: Michael Carstens, Kamera: Malte Nieschalk
„Kurz vor Wort“ ist eine Liebesgeschichte. Zwei Menschen sind sich sehr nah und erklären sich ihre Liebe nicht in Worten sondern in einer sehr außergewöhnlichen Aktion, die so bewundernswert ist, dass alles Gesprochene für diesen Moment hinfällig wird.

Was übrig bleibt
Deutschland 2008, 13 Min., Buch, Regie, Schnitt: Fabian Daub und Andreas Gräfenstein, Kamera: Ulf Behrens
In Walbrzych (Waldenburg), im niederschlesischen Kohlerevier, sind die Zechen dicht. Auf eigene Faust bauen Lukasz und sein Freund Jacek nun die Kohle ab. Seit Jahren schon. Wie hunderte andere Kohlespechte graben sie vor den Toren der Stadt illegal nach dem Schwarzen Gold. Ständig ist die Polizei den beiden auf den Fersen. Zugeschüttet wurden sie auch, häufiger schon. Aber sie machen weiter.

Taumel
Deutschland 2008, 6 Min., Regie, Schnitt: Kai Zimmer
The Postman always rings twice: In einer erzählenden Collage trifft Film Noir auf Neo-Realismus und der Filmschnitt erschafft neue Dimensionen.

Spielzeugland
Deutschland 2007, 14 Min., Regie: Jochen Alexander Freydank, Buch: Johann A. Bunners, Jochen Alexander Freydank, Kamera: Christoph Nicolaisen, Schnitt: Anna Koppelmann
Deutschland 1942. Um ihren Sohn zu schützen, versucht Marianne Meißner (Julia Jäger) ihren Sohn glauben zu lassen, dass die jüdischen Nachbarn bald verreisen müssen. Ins Spielzeugland ... Eines Morgens sind die Nachbarn dann verschwunden. Mariannes Sohn Heinrich ebenfalls. Marianne weiß natürlich, dass es kein „Spielzeugland“ gibt, genauso wie eine ganze Nation wusste, was mit jüdischen Mitbürgen geschah. Marianne will ihren Sohn retten. Jüngst ausgezeichnet mit dem Kurzfilm-Oscar.

action II
Deutschland 2008, 4 Min., Regie: Bernd Fiedler, Schnitt: Kai Zimmer, Sprecher: Alexander Moissi, Musik: Marek Weber
Kurzfilm über einen langweiligen Wetterbericht. Ein alter Sack spielt mit dem Wind. Tütentanz.

Schneezeit
Deutschland 2008, 15 Min., Regie, Kamera, Schnitt: Hannes Burchert
„Schneezeit“ ist eine filmische Meditation über das Wesen der Zeit. Seit Jahrzehnten lebt Oskar in einer einsam gelegenen Hütte inmitten von endlosen Schneefeldern. Vergangenheit und Zukunft, Erinnerung und Gegenwart überlagern einander in dieser immergleichen, eingefrorenen Landschaft, bis schließlich die Grenzen zwischen den Zeiten so dünn werden, dass es scheint, als könne man sie überschreiten.

Requiem für Frau H.
Deutschland 2007, 4,5 Min., Regie, Kamera, Schnitt: Philipp Hartmann
Eine alte Frau ist gestorben. Arbeiter lösen ihre Wohnung auf. Tapeten werden abgelöst und seltsam vertraute Bilder blitzen auf. Extrem verlangsamte Super-8-Aufnahmen in Schwarz-Weiß und die Sopran-Arie aus Brahms' „Deutschem Requiem“. Ein Requiem in Super-8.

Feelings Explode
Deutschland 2008, 4,5 Min., Regie: Maria Reinhardt, Kamera: Torben Sachert, Produktion/AL: Fabian Elsaeßer
„Feelings Explode“ ist der Song der Band KNOTT aus Schleswig-Holstein und Hamburg. „Feelings Explode“ ist ein Liebeslied über Gefühle, die in einem aufsteigen, wenn man den Liebsten beim Schlafen betrachtet und die unbeschreiblich stark sind. Das Musikvideo ist eine bildliche Darstellung des Satzes „Ich könnte dich vor Liebe aufessen“ – In diesem Fall eher anknabbern.

Disziplin
Deutschland 2008, 2,5 Min., Regie: Jacob Hendriks, Kamera: Yacoob Ali Essack
Es war ein anstrengender Lerntag für Jana (Julia Kröger) und Charlotte (Wiebke Zielke). Besonders Charlotte lernt seit Wochen mit eiserner Disziplin für ihre Prüfungen. Doch nicht jeder besitzt diese Disziplin. Das bekommen besonders Fina (Barbara D. Gyger) und Jana zu spüren, die nämlich das Vergnügen vor die Arbeit stellen. Dabei gilt doch bei Disziplin: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Sonntag, 15. März 2009, 16.00 Uhr

Kaltblütig – Starke Pferde
Deutschland 2007, 26 Min., Buch und Regie: Thomas Uhlmann und Anja Freyhoff, Kamera: Kai-Uwe Schulenburg, Schnitt: Andreas Tiletzek
Auf Gut Kamp in der Holsteinischen Schweiz dreht sich alles um Kaltblüter. Thomas Isenbergs Vater ist es zu verdanken, dass es die mächtigen Tiere überhaupt noch gibt, heute setzt Sohn Thomas die züchterische Arbeit fort. Nach ihrer Ausbildung werden die Pferde zur Arbeit im Forst und in der Landwirtschaft eingesetzt. Zentimetergenau manövrieren sie die schweren Baumstämme und gehen schonender mit dem Boden um als jede Maschine. Trotzdem bläst den Rückern ein kalter Wind ins Gesicht. Wir die alte Technik des Holzrückens doch aussterben? Biobauer Isenberg wehrt sich ...

Deutschland 2008, 45 Min., Regie: Daniel Opitz, Kamera: Jason Sturgis, Florian Melzer, Daniel Opitz, Schnitt: Stefan Canham
Die unendlichen Tiefen des Pazifiks bewahren ein uraltes Geheimnis, das uns Menschen seit jeher in den Bann zieht: Die magischen und bisher unerklärlichen Gesänge der Buckelwale. Seit Jahrzehnten werden Wissenschaftler herausgefordert, die komplexen Kompositionen der riesigen Meeressäugetiere zu enträtseln. Erst allmählich begreifen Forscher die Funktion der Buckelwalgesänge, die als komplexeste Form von Kommunikation im gesamten Tierreich gelten. Der Film erzählt die Geschichte von Buckelwalen und außergewöhnlichen Menschen, die sich einmal im Jahr vor Hawaii begegnen.

Sonntag, 15. März 2009, 18.00 Uhr

Preview:
Meerkampf. Watt? – Die besonderen Kämpfe der Menschen am Deich
Deutschland 2009, 87 Min., Buch und Regie: Frank D. Müller, Bildgestaltung, DOP: Holger Seidel, Kamera: Matthias Zuber, Montage: Ulrike Tortora und Frank D. Müller
Sie betrachten das Watt der norddeutschen Elbmündung als kreative Spielwiese: Der Macher der „Wattolümpiade“. Vordergründig geht es um die sinnliche Lust am Schlick, um sportähnliche Wettkämpfe bei Ebbe und um die eigenwillige Gedankenwelt der „Watt-Psychologie“. Dahinter geht es mit dem Künstler Jens Rusch als Hauptfigur um Krebserkrankungen und Spendengelder für Beratungsstellen, um das Niemals-Aufgeben und um eine von Ebbe und Flut geprägte Haltung zum Leben.

Sonntag, 15. März 2009, 20.00 Uhr

Deutschland 2008, 90 Min., Buch und Regie: Jan Georg Schütte, Kamera: Bettina Herzner, Thorsten Berndt, Roland Fritzenschaft, Andonia Gischina, Lilli Thalgott, Henna Peschel, Schnitt: Ulf Albert
Der 40-jährige Autor Hans Schiller (Stephan Schad) hat plötzlich und unerwartet Erfolg. Das will er mit Helene (Meret Becker) und Tom (Oliver Sauer), seinen besten Freunden aus alten Studienzeiten gemeinsam feiern. Alle kommen in Begleitung ihrer neuen Partner dabei. Das von Hans geplante Fest gerät durch alte Liebesbande und Eifersüchteleien schnell aus der Bahn. Die brüchigen Paare lösen sich auf, neue entstehen und die Gruppe stürzt immer tiefer in einen lustvollen Strudel der Leidenschaften, aus dem sie erwachen mit einer überraschenden Eröffnung des Gastgebers ...