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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

10. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide

Die Preisträger

Nach drei Tagen mit 36 Filmen endete am Sonntag, dem 21. Mai 2006 das 10. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide (veranstaltet von der Kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein und dem Kommunalen Kino Kiel, gefördert u.a. von der ULR, dem Land Schleswig-Holstein und der Landeshauptstadt Kiel) mit der Preisverleihung und dem Abschlussprogramm.
Neben den 27 Wettbewerbsbeiträgen vom animierten Kurzfilm bis zur abendfüllenden Dokumentation, darunter mehrere Premieren, zeigte das Festival auch eine Dokumentarfilm-Auswahl des diesjährigen (zum Länderschwerpunkt des Schleswig-Holstein Musikfestivals passenden) Partnerfestivals, des Shadow Festivals Amsterdam, vorgestellt von Festivalleiter Stefan Majakowski.
Vom Publikum wie den beteiligten Filmemachern und auch im Grußwort des Chefs der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, Heinz Maurus, wurde die große Bandbreite des Filmfests gelobt, das vor allem auch experimentellen und innovativen Filmen ein Forum bot.
Entsprechend schwer hatte es die Jury (Andrea Greul, Media Desk Deutschland, Susanna Salonen, Filmemacherin, Jörg Meyer, infomedia-sh.de) bei der Preisvergabe. Um der Unterschiedlichkeit der Wettbewerbsbeiträge gerecht zu werden, verlieh sie daher neben dem Filmpreis Augenweide (ein Adobe Production Studio Paket, gestiftet von der Comline GmbH Harrislee und Adobe Systems GmbH) auch zwei Lobende Erwähnungen.
Die Preisträger und die Begründungen der Jury
Der Filmpreis Augenweide geht an „Motodrom“ von Jörg Wagner (Regie) und Dirk Manthey (Produktion) (gefördert von der Filmförderung Hamburg GmbH, der Kulturellen Filmförderung S.-H. und dem BKM):
Jörg Wagner hat in „Motodrom“ eine sehr poetische Filmsprache gefunden, die einem zentrifugal flüchtigen Gefühl nachspürt, einer Grenzerfahrung, mit der die Protagonisten der Steilwand sich selbst und ihr Publikum berauschen. Der Film überzeugt durch eine klar rhythmisierte Montage und akzentuiert durch das Sounddesign den schwindelerregenden Takt der Geschwindigkeit. Er erzeugt beim Zuschauer meditative Momente, nicht zuletzt auch durch eine Kamera, die statt farbiger Sensationen Bilder schafft, die sinnlich und traumhaft zugleich sind. Mit „Motodrom“ gelingt Jörg Wagner eine Hommage an waghalsige Kerle zwischen patiniertem Holz und lärmenden Motoren, die den Ruhm von einst wieder aufleben lässt.
Lobende Erwähnung an „Wolkenjäger“ von Daniel Krönke (Verleihförderung von der Kulturellen Filmförderung S.-H.):
Distanz und Nähe sind nicht nur im wirklichen Leben ein Problem, sie sind auch ur-filmisch. „Wolkenjäger“ erzählt als charmanter „Jungsfilm“ und Spielfilm-Debüt eine Liebesgeschichte, die sich vor der Kamera genauso wie dahinter abspielt. Ein Film über die Liebe ... zum Film.
Lobende Erwähnung an „Brustvergrößerung eines Brathähnchens“ von Kunst & Streben:
Eine lobende Erwähnung, die vor allem eine liebende Erwähnung ist, denn in die „Brustvergrößerung eines Brathähnchens“ hat sich die Jury ein wenig verguckt. Ein gelungener „filmischer Eingriff“ ist nicht unbedingt das Produkt von technisch aufwändiger, professioneller Umsetzung, sondern kann auch einfach eine gute Idee sein, die dann aber wiederum im Humor präzis performiert wird – ohne jeden Schnitt.
(Pressemitteilung der Kulturellen Filmförderung S.-H.)
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